Initiative
Frauen in der KI stärken
„She goes AI“ ist eine neue Regierungsinitiative, die Frauen gezielt im Bereich künstliche Intelligenz mit Ausbildungsprogrammen, Netzwerken und Schutzmaßnahmen gegen digitale Diskriminierung fördern will.

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Frauen sind in der künstlichen Intelligenz (KI) noch stark unterrepräsentiert, Vorurteile werden in Codes festgeschrieben und viel zu oft scheint die digitale Welt ein rechtsfreier Raum zu sein – „She goes AI“ will das ändern. Die neue Regierungsinitiative bündelt Maßnahmen, um digitale und KI-Kompetenzen gezielt zu fördern, den Einstieg oder Umstieg in KI‑Berufe zu erleichtern und Frauen aktiv an der Gestaltung von KI zu beteiligen. Gleichzeitig soll so verhindert werden, dass Gender-Bias in der Technologie verfestigt wird. Ziel ist es, durch die Förderung von KI-Expertinnen in Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Diskriminierung und Sexismus in der Technologie aktiv einzudämmen. Die Ziele orientieren sich an der Digitalen Dekade, der KI-Strategie Österreichs und dem Regierungsprogramm.
Ungleichgewicht. Weltweit beträgt der Anteil an Frauen in der KI-Branche nur rund 30 %, mit deutlichen regionalen Unterschieden: In Österreich sind etwa nur rund 19 % der KI-Fachkräfte Frauen, in Lettland und Finnland hingegen mehr als 40 %. „Wir stecken mitten im Zeitalter der künstlichen Intelligenz, aber sie spiegelt noch immer bestehende Ungleichheiten wider: von stereotypen Frauenbildern bis hin zu echter Diskriminierung. Damit KI fair und zukunftsorientiert wird, müssen Frauen sie mitgestalten. Genau hier setzt ‚She goes AI’ an: Die Initiative verbindet Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft, um sicherzustellen, dass Frauen gleichberechtigt an der Entwicklung von KI beteiligt sind und sie zu einem Motor für gesellschaftlichen Fortschritt wird. Wir machen uns KI zu Nutzen und nicht umgekehrt“, erklärt Eva-Maria Holzleitner, Bundesministerin für Frauen, Wissenschaft und Forschung.
Schutz auch im digitalen Raum. Neben der Stärkung von Frauen im Bereich KI steht auch der Schutz im Fokus der Initiative. Die digitale Welt ist kein rechtsfreier Raum. Es sollen deshalb verschiedene Maßnahmen gesetzt werden, etwa die verstärkte Ausbildung spezialisierter Polizist:innen, eine Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte sowie klare rechtliche Konsequenzen bei missbräuchlicher Verwendung von Deepfakes.
Start für ein starkes Netzwerk. Ende Oktober wurde der Startschuss für „She goes AI“ als österreichweite übergreifende Initiative gesetzt. Ziel ist es, gemeinsam den Weg für eine gleichberechtigte und sichere KI zu schaffen, in der Frauen zu Vorreiterinnen statt Zuschauerinnen in der Entwicklung werden. Unter dem Dach der Initiative sind nun Institutionen aus allen Sektoren eingeladen, eigene Beiträge einzubringen – von Bildungsinitiativen über Forschungsprojekte bis zu unternehmerischem Engagement. Ziel ist, dass Frauen und Mädchen selbstverständlich mitreden und mitgestalten können, wenn es um künstliche Intelligenz geht – ob in der Schule, im Studium oder Beruf. Gleichzeitig soll KI fairer und gerechter werden, ohne Vorurteile gegenüber Frauen zu reproduzieren oder gar zu verstärken.
Am 29. Oktober 2025 lud Staatssekretär Alexander Pröll gemeinsam mit Bundesministerin Eva-Maria Holzleitner zu einem Roundtable zum Thema „She goes AI“.

